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Alles unterliegt Gottes Händen


Was immer die uns begegnende Notlage sein mag, wird uns im Worte Gottes der Vorschlag gegeben: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen“ (Ps. 50, 15). Drei Aktivitäten zwischen Gott und Menschen enthält dieser Bibelvers.

Die ganze Welt wurde 2020 von einer der seit 100 Jahren größten Pandemien betroffen. Jeder hatte die Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen seines Landes zu beachten. Ihre Befolgung bedeutete Lebensrettung. In Israel wurden, als man sich noch versammeln durfte, Gebetsveranstaltungen an der Tempel-Gebetsmauer in Jerusalem und in Synagogen veranstaltet – gleich am Anfang beteten in Jerusalem Hunderttausende, auch Staatsminister riefen zu Gott in der Not.

Weltweit wurden viele Ursachen genannt, Beschuldigungen ausgesprochen, von religiöser Seite wurde auf biblische Endzeitgeschehnisse hingewiesen. Letzterem soll hier nicht widersprochen werden. Aber erfüllt jetzt Lobpreis für die Überlebenden den obigen Vers? Haben wir etwas gelernt für unser Verhalten zu einander? Gebe der Allerhöchste es!

Friedlich miteinander

Wir berichteten schon früher darüber, dass am 23.01.2020 aus 49 Ländern Staatsoberhäupter, Premierminister und Prinzen nach Jerusalem kamen, um in Yad Vashem das Holocaust-Weltforum und den 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz zu begehen. Es sprachen Führungskräfte aus Deutschland (Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier), Frankreich (Präsident Emmanuel Macron), Großbritannien (Prinz Charles), Russland (Präsident Wladimir Putin), Spanien (König Felipe VI), den USA (Außenminister Mike Pompeo i.A. von Präsident Donald Trump) u.a.m.

Gemäß den Propheten Jesaja (2, 2-3) und Sacharja (8, 20-23) „werden viele Völker und die Heiden in Haufen kommen, zu suchen den Herrn Zebaoth zu Jerusalem, zu bitten vor dem Herrn … und sagen: Wir wollen mit euch [den Juden] gehen, denn wir hören, dass Gott mit euch ist.“ Sehen wir nicht bereits Anzeichen dafür?

Zum Schluss gab der israelische Oberrabbiner Israel Meir Lau als Holocaust-Überlebender (ehemals 6-jähriger Knabe in Buchenwald) einen Segen und sprach dazu einleitend einige Gedanken aus. Er erinnerte an das Geschehnis im 1. Mose 6 und 7: „Um das Menschengeschlecht zu retten, baute Noah auf Gottes Geheiß eine Arche. Es kamen auch je ein Paar aller Tierarten in die Arche – und sie lebten dort friedlich beieinander. Könnten wir Menschen uns nicht auch so gut benehmen?“ Die gesamte internationale Zuhörerschaft gab dem Rabbiner für diese Empfehlung von Schalom rührenden Beifall!

Bestätigung von Rettung

Ich darf als Zeugnis zur Ehre Gottes wahrheitsgemäß bestätigen, dass ich eine Erfüllung der Verheißung obigen Psalmwortes persönlich erlebt habe. Ich war 9 Jahre alt, als ich am 11.11.1939 erfuhr, dass ich in der kommenden Nacht von der SS erschossen werden sollte. Mörderisches Unheil kam um Mitternacht über unsere Familie. Ich will den lieben Lesern Einzelheiten ersparen – aber der zitternde kleine Junge blieb unversehrt.

Das Jahr 2020 enthält meinen 90. Geburtstag. Eine Gebetserhörung mit soweit zehnfachem Resultat? Und dazu lebe ich jetzt in Israel! Hier habe ich heute eine große Familie mit meiner Frau, 2 Söhnen mit Ehefrauen und 11 Enkelkindern (darunter zweimal Zwillinge). Die göttliche Antwort auf mein einst schwaches Kindesgebet war: „Siehe, ich, der Herr, bin ein Gott alles Fleisches; sollte mir etwas unmöglich sein?“ (Jer. 32, 27). Unsere Familie hat zahlreiche Erlebnisse, die Rettungszeugnisse erbrachten.

„… so sollst du mich preisen!“

Wird das nicht meistens von uns vergessen? Wie viele meiner Leser oder auch Zuhörer bei meinen Vorträgen in vielen Ländern sind ehemalige Flüchtlinge oder auf irgendwelche Art Überlebende. Haben wir Gott die Ehre gegeben dafür, die Coronavirus-Epidemie überlebt zu haben? Gott, unser König, war größer als die „Corona“ (Krone).

Ich denke an die fieberhafte Arbeit Israels und anderer Nationen, Medikamente oder gar Immunität gegen die Pandemie zu entwickeln. Gott gab Weisheit, trotz oftmals mangelnden Zusammenwirkens. Da waren leider oft Menschenehre und Nationalstolz hinderlich.

Und was wird morgen sein? Besteht da Furcht vor neuen internationalen Leiden oder Kriegen? Ich denke da an ein geistliches Lied, das ich 1957 zum ersten Mal in Amerika hörte, und dessen Refrain bestätigt:

„Many things about tomorrow
I don’t seem to understand
But I know Who holds tomorrow
And I know Who holds my hand.“

„Manche Fragen über Morgen
schein ich heut nicht zu verstehn.
Doch ich will mich nicht d’rum sorgen,
mein Gott weiß, was wird geschehn!“

In diesem Sinne wollen wir den Allerhöchsten preisen und ehren, uns vor nichts in dieser Welt fürchten. Alles unterliegt seinen Händen. Gott liebt uns und wartet nur auf unsern Anruf im Gebet.